Urlaub an der Karibikküste Costa Ricas

Der Nationalpark Tortuguero mit seinen tiefgrün bewachsenen Kanälen und Lagunen ist das Highlight der nördlichen Atlantikregion. Er ist fast 19.000 ha groß und nur per Boot über ein ausgedehntes Fluss- und Kanalsystem oder per Flug zu erreichen. Ein Drittel aller in Costa Rica vom Aussterben bedrohten Tierarten haben Tortuguero zu ihrer Heimat erklärt. Mehr als 300 Vogelarten, 30 Frosch- und Krötenarten, 28 Schlagenarten und 6 Arten von Meereschildkröten leben hier.  

Das Leben in der kleinen Gemeinde Tortuguero (ca. 700 Einwohner) hat sich glücklicherweise in den letzten Jahren verändert. Noch vor 20 Jahren verdienten viele Dorfbewohner ihren Lebensunterhalt als Schildkrötenjäger und verkauften deren Fleisch und Eier. Auch die Sauberkeit im Dorf gehörte nicht zu den wichtigsten Tagesthemen. Heute sind sich die Einheimischen des positiven Einflusses des Tourismus sehr bewusst. Sie halten ihr Dorf sauber, recycling ist kein Fremdwort mehr und der Schutz der Meeresschildkröten steht im Mittelpunkt des täglichen Lebens.

Wenn Sie in den Tortuguero Nationalpark reisen, sollten Sie es zwischen Juli und September nicht verpassen bei einer abendlichen Führung der Eiablage der Grünen Meeresschildkröte dabei zu sein. Dieses Highlight werden Sie so schnell nicht vergessen. Beobachten Sie, wie sich die dunklen Rücken aus dem Meer bewegen und in den warmen Karibikstrand unter größter Anstrengung ein großes Loch graben, um dann ihre Eier hineinpurzeln zu lassen. Nach der beschwerlichen Arbeit kehren sie wieder in die rauen Fluten zurück. Das Ergebnis ist dann, dass sich die nächsten Tage unzählige kleine Schildkrötenbabys aus den Eiern befreien und zielgerichtet zum Meer krabbeln. Ein wahres Naturspektakel.

Die südliche Karibikküste erstreckt sich in etwa von Puerto Limón bis nach Manzanillo. In dieser meist wenig erschlossenen Region haben sich vor allem zwei Orte auf Touristen konzentriert, Puerto Viejo de Talamanca und Cahuita. Die mehrheitlich schwarze Bevölkerung sowie zahlreiche europäische Zuwanderer prägen das Bild dieser Region. In den Bars und Restaurants hört man Reggaemusik und überall fühlt man den lockeren karibischen Lifestyle. Es gibt viele kleine Hotels für Backpacker und schöne Boutique Hotels für Individualreisende. In den letzten Jahren wurden wichtige Probleme wie Mülltrennung und Entsorgung, allgemeine Sauberkeit, Sicherheit und Schulung der Hotelangestellten gelöst und die Gäste fühlen sich hier rundum wohl.

Entlang der parallel zur Küste verlaufenden Strasse befinden sich die meisten Hotels. Traumhafte, weisse und schwarze, palmengesäumte Sandstrände reihen sich Bucht an Bucht aneinander und je weiter südlich man reist, desto einsamer werden diese kleinen Paradiese. Es ist empfehlenswert, einen Mietwagen zu haben oder Fahrräder zu mieten, um die einsamen Strände auf eigene Faust zu erkunden.

Der Nationalpark Cahuita ist täglich geöffnet und wurde einst zum Schutz des Korallenriffes gegründet. Vor allem Kokospalmen und Meermandelbäume wachsen an der Küste und Besucher haben die Chance Faultiere, Brüllaffen, Waschbären und verschiedene Vogelarten zu sichten. Die Strände südlich von Puerto Viejo sind teilweise auch zum Surfen geeignet und in Manzanillo, einem kleinen Fischerdorf endet dann die Straße. Hier befindet sich das Gandocs-Manzanillo Reservat, welches bis zur Grenze nach Panama reicht. Wer einen Abstecher in das Nachbarland Panama unternehmen möchte, muss vom Grenzort Sixaloa aus einen Bus nach Almirante nehmen und von dort geht es dann per Wassertaxi nach Bocas del Toro auf die Hauptinsel Colón (unbedingt die Einreiseformalitäten beachten).